Innovative Krebstherapien – was sind sie, und wann sind sie eine Überlegung wert?
Innovative Krebstherapien wirken anders als die klassische Chemotherapie: Sie stärken das Immunsystem (Immuntherapie), richten sich gegen spezifische molekulare Veränderungen (zielgerichtete Therapien), nutzen körpereigene, reprogrammierte T‑Zellen (CAR‑T) oder passen die Behandlung an das genomische Profil des Tumors an (Präzisionsmedizin). Sie eignen sich nicht für alle Patient:innen – in der Regel sind Biomarker‑Tests und eine fachliche Beurteilung erforderlich. In ausgewählten Indikationen können sie die Behandlungsergebnisse verbessern; Wirksamkeit und Risiken hängen jedoch von Erkrankungstyp und Patient:innenzustand ab.
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Immuntherapie
Die Immuntherapie ist eine moderne Behandlungsform, die die körpereigene Immunantwort gegen Tumorzellen verstärkt. Häufig kommen Checkpoint‑Inhibitoren (z. B. PD‑1/PD‑L1, CTLA‑4) zum Einsatz; die Eignung hängt von Indikation und Biomarkern ab.
Zielgerichtete Therapien richten sich gegen definierte molekulare Veränderungen in Tumorzellen, unter anderem durch Kinasehemmer und monoklonale Antikörper. Sie kommen zum Einsatz, wenn in molekularen Tests eine entsprechende Zielstruktur nachgewiesen wurde; die Wirksamkeit ist an das Vorliegen dieses Ziels gebunden.
Zielgerichtete Therapien
Personalisierte Therapie
Bei der personalisierten Therapie wird die Behandlung auf das individuelle molekulare Profil des Tumors abgestimmt. Grundlage sind erweiterte Diagnostik (z. B. NGS‑Panels, MSI/TMB, Fusionsereignisse) und die Bewertung durch ein Molekulares Tumorboard (MTB). Je nach Befund kommen zugelassene zielgerichtete Therapien, Immuntherapien oder die Teilnahme an klinischen Studien in Frage.
Bei der CAR‑T‑Therapie werden patienteneigene T‑Zellen per Leukapherese gewonnen, gentechnisch so verändert (z. B. Zielantigen CD19), in vitro expandiert und anschließend reinfundiert, um Tumorzellen gezielt zu attackieren. Die Behandlung erfolgt in erfahrenen Referenzzentren und umfasst vorbereitende Schritte (z. B. Lymphodepletion) sowie engmaschiges Monitoring
CAR-T-Therapie
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FAQ
Für wen sind diese Methoden verfügbar?
Die Verfügbarkeit moderner Methoden hängt von Krebsart, Allgemeinzustand und Untersuchungsergebnissen ab. Eine Immuntherapie wird u. a. bei Melanom, Lungen‑, Nieren‑ oder Blasenkrebs erwogen – in der Regel nach Bewertung von Biomarkern (z. B. PD‑L1) und Qualifikation durch das Behandlungsteam. Zielgerichtete Therapien erfordern den Nachweis einer spezifischen Zielstruktur (z. B. EGFR/ALK bei Lungenkrebs, HER2 bei Brustkrebs, BRAF beim Melanom) durch molekulare Tests, häufig unter Verwendung von NGS‑Panels. Die CAR‑T‑Therapie kommt bei ausgewählten hämatologischen Neoplasien zum Einsatz und wird ausschließlich in Referenzzentren nach strenger Qualifikation durchgeführt. Die Präzisionsmedizin stützt sich auf umfassendes molekulares Profiling und die Entscheidungen eines Molekularen Tumorboards (MTB); mitunter ist die Teilnahme an einer klinischen Studie die geeignete Option.
Sind sie wirksam?
Die Wirksamkeit moderner Therapien hängt von Krebsart, molekularem Profil und Patient:innenzustand ab. Immuntherapien können bei einem Teil der Patient:innen zu anhaltendem Ansprechen führen, erfordern jedoch passende Voraussetzungen und können durch primäre oder erworbene Resistenz begrenzt sein. Zielgerichtete Therapien sind besonders wirksam, wenn eine spezifische Zielstruktur durch molekulare Tests nachgewiesen wurde; im Verlauf kann sich Resistenz entwickeln und eine Anpassung der Strategie erforderlich machen. Bei ausgewählten hämatologischen Neoplasien erzielen CAR‑T‑Therapien hohe Ansprechraten, jedoch nicht bei allen Patient:innen; die Behandlung erfolgt in erfahrenen Zentren. In der Präzisionsmedizin hängt der Nutzen vom Vorliegen „actionabler“ Veränderungen sowie von verfügbaren Optionen bzw. klinischen Studien
Was sind die möglichen Nebenwirkungen?
Mögliche Nebenwirkungen variieren je nach Methode und individueller Situation. Bei Immuntherapien können immunvermittelte Nebenwirkungen (irAE) auftreten; entscheidend sind frühe Erkennung und leitliniengerechtes Management. Bei zielgerichteten Therapien ist das Nebenwirkungsprofil häufig klassenspezifisch, z. B. Hautausschlag und Durchfall (EGFR‑Inhibitoren), Hypertonie und Proteinurie (VEGF‑Pfad), Hautreaktionen oder Fieber (BRAF/MEK) sowie teils kardiologische Effekte. Bei CAR‑T zählen Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und neurotoxische Ereignisse (ICANS) zu den zentralen Risiken; die Therapie erfordert engmaschiges Monitoring in erfahrenen Zentren. Die individuelle Nutzen‑Risiko‑Abwägung und der Behandlungsplan erfolgen durch das Behandlungsteam.
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